Leberfunktionsprüfungen

Leberfunktionsprüfungen
Leberfunktionsprüfungen,
 
labordiagnostische Untersuchungen zur Beurteilung der einzelnen Stoffwechselfunktionen der Leber zur Früherkennung von Organschäden und Verlaufskontrolle von Erkrankungen. Die Hauptverfahren bestehen in der Prüfung 1) der Ausscheidungsleistung durch Bestimmung des Bilirubinspiegels in Serum und Harn, seltener durch Zufuhr körperfremder Teststoffe (z. B. Bromsulfalein, Galaktose), die Hinweise auf Durchblutung, Stoffwechsel und Durchgängigkeit der Gallenwege geben; 2) der Eiweiß- und Lipidsyntheseleistung durch Elektrophorese oder Bestimmung einzelner Faktoren wie Albumin, Globuline, Gerinnungsfaktoren, Serumenzyme, Lipoproteine oder Blutlipide; 3) des Austritts von Leberenzymen in das Blut, v. a. von Transaminasen (Aspartataminotransferase, Alaninaminotransferase), Lactatdehydrogenase und alkalische Phosphatase, die auf einen krankheitsbedingten Zellzerfall hinweisen, durch Enzymdiagnostik; 4) von Antikörpern gegen Leberzellbestandteile mithilfe der Immunfluoreszenztechnik; 5) von Spezialfunktionen, v. a. durch Ermittlung des Serumeisen- und Serumkupferwertes.
 
Keine der einzelnen Leberfunktionsprüfungen besitzt eine universelle Eignung zum Nachweis aller Leberstörungen. Gesicherte diagnostische Aussagen erfordern neben der Einbeziehung der Anamnese deshalb zusätzliche diagnostische Verfahren wie Ultraschalluntersuchung, Computertomographie, Leberbiopsie, Laparoskopie, Leberszintigraphie (selten) oder Angiographie.

Universal-Lexikon. 2012.

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